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Reden zur Ehrung Elisabeth Selberts

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Beschreibung


Reden zur Ehrung Elisabeth Selberts

75 Jahre Grundgesetz: Wir ehren Dr. Elisabeth Selbert

Kundgebung am 25. Mai 2024 in Kassel

Autorinnen:

Bartz, Monika; Bühler, Grit; Calla, Monica; Mengel, Monika; Piestert, Marina; Pillardy, Gesine; Schubert, Susette; Schulz, A. P.; Schumann, Gunda; Sonntag, Gerit; Warburg-Manthey, Astrid

Taschenbuch mit 10 Beiträgen zu Frauengeschichte, Frauenpolitik, Kampf um Frauenrechte, Elisabeth Selberts Leben und Wirken, Artikel 3 im Grundgesetz

Hrsg.: Gerit Sonntag

88 Seiten, 17 x 11 cm

ISBN: 978-3-949537-21-9

Magas Verlag 2025


Aus Anlass des Jubiläums „75 Jahre Grundgesetz“ haben wir uns am 25. Mai 2024 zu Ehren von Dr. Elisabeth Selbert – einer der Mütter des Grundgesetzes – versammelt. Selbert war verantwortlich für die Aufnahme des Artikel 3, Absatz 2: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ in das Grundgesetz. Um die 70 Frauen reisten zu dieser Aktion aus ganz Deutschland an. Wir feierten am Scheidemannplatz neben der Statue, die die „Ikone der Gleichberechtigung“ Elisabeth Selbert würdigt. Die Idee zu dieser Kundgebung entstand innerhalb der Initiative „Lasst Frauen Sprechen!“ bereits im Jahr 2021 – unter anderem, weil Kassel zentral in Deutschland liegt und weil es durch Elisabeth Selbert ein Zentrum der deutschen Frauenbewegung ist. 2024 als Jubiläumsjahr des Grundgesetzes bot dann den perfekten Anlass. Für uns als Frauenrechtlerinnen steht eine Würdigung und Sicherung von Artikel 3, Absatz 2 im Fokus. Das gilt ganz besonders in einer Zeit, in der Frauenrechte u.a. durch das Selbstbestimmungsgesetz auch in Deutschland wieder stark gefährdet sind.

Anfang des Jahres bildete sich eine Orga-Gruppe aus 16 Mitfrauen unserer Initiative und 4 autonomen Frauen, darunter die Berliner Gruppe „Frauen Sprechen!“, die zwei sehr wichtige Aufgaben übernahm: die technische Ausstattung durch die Sprechanlage sowie das Sicherheitskonzept und seine Durchführung. An dieser Stelle bedanken wir uns für diese Kooperation und enge Zusammenarbeit mit viel Herz: Unsere Stimmen und die musikalische Begleitung waren perfekt zu hören. Das Sicherheitskonzept wurde brillant umgesetzt! Den bürokratischen Aufwand führten unsere Mitfrauen vor Ort mit großer Sorgfalt durch. Parallel dazu wurden von den Orga-Frauen die Ideen zu Bannern, Flyern und Slogans entwickelt und umgesetzt, also auf Stoff und zu Papier gebracht. Auch die Logistik wie der Transport der Materialien, Übernachtung, Frühstück und das gemeinsame Essen nach der Kundgebung sind natürlich nicht dem Zufall überlassen worden! Eines unserer Highlights stellte das große Banner mit Artikel 3 Absatz 2 dar, auf dem das Porträt von Elisabeth Selbert neben dem Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ zu sehen ist. Dieses Banner wurde von zwei Frauen getragen, die mit den typischen roten Richterroben und den roten Mützen des Verfassungsgerichts bekleidet waren. So erinnern wir an das in der Verfassung verankerte Grundrecht der Frauen auf Gleichberechtigung und mahnen symbolisch den Schutz dieses Rechts durch das Bundesverfassungsgericht an. Unserem Anspruch, mit der Kundgebung auch einem Bildungsauftrag zu folgen, indem wir über die herausragende Arbeit von Elisabeth Selbert informieren, konnten wir mehr als gerecht werden. Mehrere ausführliche Vorträge über Dr. Elisabeth Selbert brachten uns diese großartige Frau näher und beleuchteten ihren Werdegang, ihren Arbeitswillen und ihre Durchsetzungskraft anschaulich. Auch wenn Frauenrechte durch die aktuelle Politik ernsthaft bedroht sind, verlieren wir unseren Humor nicht: Lustige Reime, ein Poetry Slam und sarkastische Reden sorgten immer wieder auch für heitere Stimmung! Durch Musik- und Tanzpausen zwischen den Reden konnten die Frauen vor Ort sich ihrer guten Laune hingeben. Die Stimmung war hervorragend!

Wir alle zusammen haben einen Raum geschaffen, in dem Frauen sich hören, sehen, sprechen und kennenlernen konnten. Viele kamen für mehrere Tage. Es wurde sich vernetzt und es wurden neue Freundschaften geschlossen. Wir hoffen, dass diese Kundgebung viele Frauen inspiriert und solche produktiven politischen Treffen mit viel Herz zu einer Tradition werden! Danke an alle Frauen, die mitorganisiert und mitgefeiert haben!

Die Initiative „Lasst Frauen Sprechen!“ verfolgt das Ziel, die neue Welle der Frauenbewegung auch in Deutschland auf die Straße zu bringen und Frauen in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen.

https://lasst-frauen-sprechen.de/


Die Originalrede (20.1.1949) von Elisabeth Selbert, mit der sie am Tag nach der Entscheidung des Parlamentarisches Rates über die Aufnahme des Satzes "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" ins Grundgesetz der den Bürgerinnen und Bürgern die Bedeutung dieser Entscheidung erklärt, findet sich hier.


Frauen in der Politik - immer wieder verdrängt.

2024 war nicht nur das Jahr, in dem das Grundgesetz seinen 75. Geburtstag feierte, sondern auch die Nationalversammlung in Weimar, an der 1919 endlich auch Frauen teilnehmen durften, jährte sich zum 105. Mal. Die 41 Frauen in dieser Nationalversammlung entsprachen 9,6% der Parlamentarier. Beim SPD-Parteitag 1920 in Kassel gab es auch eine Frauenkonferenz (seit 1900 trafen sich die sozialdemokratischen Frauen zu Frauenkonferenzen). Die exponiertesten Delegierten dieser Frauenkonferenz wurden nach 1933 von den Nazis verfolgt, vertreiben oder ermordet: Marie Juchacz flüchtete in die USA, Johanna Kirchner wurde 1944 hingerichtet, Johanna Tesch starb 1945 im KZ Ravensbrück und Toni Pfülf hat sich 1933 das Leben genommen.

Vor diesem frauenpolitischen Hintergrund hat Elisabeth Selbert den politischen und rechtlichen Grundpfeiler für die Beteiligung von Frauen eingeschlagen. Selbst gelangte sie nicht in den Bundestag. Warum lesen Sie in diesem Büchlein.